Kundalini Yoga ist eine jahrtausendealte Praxis, die uns hilft, Körper, Geist und Seele zu verbinden. Es ist eine dynamische Form des Yoga, die Atemübungen, Meditation, Mantras und Asanas kombiniert, um ein einzigartiges, kraftvolles Erlebnis zu schaffen. Kundalini Yoga ist bekannt für seine vielen positiven Wirkungen auf den Körper und den Geist. In diesem Blogbeitrag schauen wir uns an, wie Kundalini Yoga speziell das Nervensystem unterstützen kann.
Das Nervensystem ist ein komplexes Netz von Nervenzellen, das für die Steuerung und Koordination sämtlicher Funktionen im menschlichen Körper zuständig ist. Es ermöglicht uns, unsere Umgebung wahrzunehmen, sich zu bewegen, zu denken und zu fühlen. Emotionen spielen eine entscheidende Rolle im Nervensystem, da sie unsere kognitiven und körperlichen Reaktionen auf äussere Reize und Situationen beeinflussen. Das Nervensystem und die Emotionen sind in enger Wechselbeziehung miteinander verbunden, und eine Veränderung in einem der beiden Bereiche kann sich auf den anderen auswirken.
Das Nervensystem besteht aus verschiedenen Teilen, die alle eine wichtige Rolle bei der Regulierung unserer Emotionen und unseres Verhaltens spielen. Laut Forscher Steven Porges gibt es zwei Hauptreaktionsmuster: die "Kampf- oder Fluchtreaktion" und die "Erstarrungsreaktion". Wenn wir uns bedroht oder gestresst fühlen, aktiviert unser Körper die Kampf- oder Fluchtreaktion. Fühlen wir uns hingegen ausgeliefert oder hilftlos und unser Unterbewusstsein stuft Kampf- oder Flucht als sinnlos einstuft, so erstarren wir. Das kann sich anfühlen wie Teilnahmslosigkeit, Abstumpfung oder ein Taubheitsgefühl und in Extremsituationen physisch bis zur Ohnmacht führen.
Das parasympathische und das sympathische Nervensystem sind Teil des autonomen Nervensystems, das vom Hypothalamus gesteuert wird. Das parasympathische Nervensystem ist für die Herabregulierung zuständig und senkt den Herzschlag, steigert die Verdauung, reguliert die Entgiftung usw. Das sympathische Nervensystem hingegen reguliert die Kampf-oder-Flucht-Reaktionen des Körpers und erhöht den Herzschlag, erweitert die Pupillen und steigert die Blutversorgung der Muskeln und bereitet uns auf unmittelbare Handlung vor.
Beide Aspekte des autonomen Nervensystems müssen sich kontinuierlich im Laufe des Tages abwechseln. Yoga kann dazu beitragen, das autonome Nervensystem zu regulieren und zu stärken, u.a. durch seine Wirkung auf den Hypothalamus. Eine regelmässige Kundalini Yoga Praxis kann einerseits Ruhe und Sicherheit vermitteln, so dass die Kampf- oder Fluchtreaktion nicht ständig aktiviert wird. Andererseits hilft die Praxis auch, Erstarrung zu lösen und uns wieder Zugang zu unseren Gefühlen zu geben.
Kundalini Yoga enthält viele Übungsreihen, die gezielt auf das Nervensystem wirken. Dazu zählen einerseits Atemübungen (Pranayama), die das Nervensystem aktivieren und das Gehirn mit mehr Sauerstoff versorgen. Eine regelmässige Praxis der Atemübungen kann dabei helfen, Gedankenstau und geistigen Stress zu reduzieren. Zudem wird durch das Arbeiten mit dem Atem auch das vegetative Nervensystem reguliert, wodurch Entspannung und eine beruhigende Wirkung entsteht.
Ein spezifisches Kundalini-Übungsset (Kriya), das das Nervensystem unterstützen kann, ist das "Kriya for Nerves and Kidneys". Diese Kriya beinhaltet Übungen, die gezielt darauf abzielen, Energieblockaden im Nervensystem und den Nieren zu lösen. Hier sind ein paar der enthaltenen Übungen:
Diese Kriya ist nur ein Beispiel für die vielen Kundalini-Übungen, die das Nervensystem unterstützen können. Durch die regelmässige Praxis von Kundalini Yoga können wir unser Nervensystem stärken, beruhigen und in ein Zustand der inneren Balance und Harmonie bringen.
© 2024, Lea Lüthy. Alle Rechte vorbehalten.
Portraits © Ruben Jurada (ausser anders gekennzeichnet)
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